Intervalltraining
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Intervalltraining

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Der ultimative Guide für Intervalltraining im Laufen: Alles, was du wissen musst

Was ist Intervalltraining?

Intervalltraining ist eine Trainingsmethode, bei der intensive Belastungsphasen (sogenannte Intervalle) mit Erholungsphasen abwechseln. Dieses Training zielt darauf ab, die Laufgeschwindigkeit, Ausdauer und das allgemeine Leistungsvermögen zu verbessern.

Warum ist Intervalltraining so effektiv?

Erhöhte VO2max: Die maximale Sauerstoffaufnahme wird verbessert, was dem Körper ermöglicht, bei hoher Intensität mehr Sauerstoff aufzunehmen und zu verwerten.

Verbesserte Laktatschwelle: Das Training verschiebt die anaerobe Schwelle nach oben, wodurch du bei höheren Intensitäten länger laufen kannst, ohne zu ermüden.

Optimierte Energiebereitstellung: Der Körper wird effizienter darin, Energie aus verschiedenen Quellen zu nutzen.

Ökonomischerer Laufstil: Die Muskulatur wird geschult, effizienter zu arbeiten, was langfristig zu einer besseren Laufökonomie führt.

Schnellere Regeneration: Durch die intensiven Intervalle lernt der Körper, sich schneller zu erholen.

Verbesserte mentale Belastbarkeit: Intervalltraining stärkt auch die mentale Widerstandskraft, indem es den Geist trainiert, anstrengende Phasen zu überstehen.

Wer sollte Intervalltraining machen?

Intervalltraining ist nicht für absolute Anfänger geeignet, sondern richtet sich an Läufer mit einer soliden Grundfitness:

Anfänger: Sollten mindestens drei bis sechs Monate regelmäßig laufen, bevor sie mit Intervalltraining beginnen.

Fortgeschrittene: Können von Intervalltraining profitieren, um ihre Leistung gezielt zu steigern.

Profis: Nutzen Intervalltraining, um ihre Leistung auf höchstem Niveau zu optimieren.

Einsteiger: Sollten zuerst ein Grundniveau erreichen, bevor sie mit Intervalltraining beginnen. Mehr Informationen dazu findest du auf unserer Laufen für Einsteiger Seite.

Wann und wie oft sollte man Intervalltraining durchführen?

Intervalltraining ist sehr belastend, daher sollte es mit Bedacht in den Trainingsplan integriert werden:

Anfänger: Einmal pro Woche reicht vollkommen aus, um erste Fortschritte zu sehen.

Fortgeschrittene: Können je nach Zielsetzung ein bis zwei Einheiten pro Woche einplanen.

Profis: Nutzen Intervalltraining häufig in der Wettkampfvorbereitung.

– mindestens 48 Stunden Erholungszeit zwischen zwei Intervalltrainingseinheiten

Wie funktioniert das Intervalltraining?

Es besteht aus 3 Phasen: Aufwärmen, Intervalltraining und Cool-Down.

Aufwärmen:

Ein gründliches Aufwärmen ist essenziell, um Verletzungen zu vermeiden:

10-15 Minuten lockeres Joggen.

2-3 Steigerungsläufe.

Intervalltraining:

Der Hauptteil des Intervalltrainings variiert je nach Trainingsziel und Leistungsniveau:

Kurze Intervalle: Ideal zur Verbesserung der Schnelligkeit, z.B. 8-10 x 400 Meter mit 90 Sekunden Pause.

Lange Intervalle: Fördern die Ausdauer, z.B. 6 x 800 Meter mit 3 Minuten Pause.

Pyramidenläufe: Ein vielseitiges Training, bei dem die Intervalldauer zuerst ansteigt und dann wieder abnimmt.

Cool-Down:

Das Cool-Down dient dazu, den Körper nach der intensiven Belastung wieder herunterzufahren:

10-15 Minuten lockeres Auslaufen.

Dehnübungen zur Entspannung der Muskulatur.

Pausenmanagement im Intervalltraining

Die Pausenlänge ist entscheidend für den Trainingseffekt:

Aktive Erholung: Während der Pausen wird empfohlen, leicht zu joggen oder zu gehen, um die Muskulatur locker zu halten und Stoffwechsel weiter anzuregen.

Pausenlänge: Die Pausen sollten mindestens halb so lang wie die Belastung sein, jedoch nicht länger.
Ein Beispiel: Bei 400-Meter-Intervallen (ca. 1:30 Minuten) beträgt die Pause 90 Sekunden bis 2 Minuten.

Ernährung rund ums Intervalltraining

Passen Sie Ihre Ernährung dem Trainingspensum an.

Vor dem Training

Timing: Die letzte große Mahlzeit sollte 2-3 Stunden vor dem Training eingenommen werden.

Geeignete Snacks: Kurz vor dem Training eignen sich leicht verdauliche Kohlenhydrate wie eine Banane, Reiswaffeln mit Honig oder ein leicht verdaulicher Energieriegel.

Nach dem Training

Kohlenhydrate: Wichtig zur Auffüllung der Glykogenspeicher.

Protein: Unterstützt den Muskelaufbau und die Regeneration.

Flüssigkeit: Trinke ausreichend Wasser oder ein isotonisches Getränk, um die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste auszugleichen.

Typische Fehler beim Intervalltraining

Beim Intervalltraining können verschiedene Fehler gemacht werden, die den Trainingseffekt mindern oder sogar zu Verletzungen führen können:

Zu hohes Tempo: Starte nicht zu schnell. Ein zu hohes Tempo zu Beginn führt zu Ermüdung und schlechter Technik in den späteren Intervallen.

Zu kurze Pausen: Gebe deinem Körper ausreichend Zeit, um sich zwischen den Intervallen zu erholen.

Übertraining: Zu häufiges Intervalltraining kann zu Überlastung und Verletzungen führen. Halte dich an die empfohlenen Erholungszeiten.

Regeneration nach dem Intervalltraining

Die Regeneration ist genauso wichtig wie das Training selbst, da hier der Leistungszuwachs stattfindet:

Ruhephasen: Plane nach einem intensiven Intervalltraining einen Ruhetag ein, um deinem Körper Zeit zur Erholung zu geben.

Schlaf: Achte auf ausreichend Schlaf, da dieser essenziell für die Regeneration und den Muskelaufbau ist.

Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eiweiß und Kohlenhydraten unterstützt die Regeneration.

Intervalltrainingspläne für unterschiedliche Leistungsniveaus

Hier sind einige Beispieltrainingspläne für verschiedene Leistungsniveaus:

Anfänger

Wer zählt zu den Anfängern?
Läufer, die mindestens drei bis sechs Monate regelmäßig laufen und 5-10 Kilometer locker durchlaufen können.

Häufigkeit:

1x pro Woche

Trainingsplan für Männer

Woche 1-2:

4 x 400 Meter, 90 Sekunden Pause.

Woche 3-4:

6 x 400 Meter, 90 Sekunden Pause.

Woche 5-6:

8 x 400 Meter, 90 Sekunden Pause.

Fortgeschrittene

Wer zählt zu den Fortgeschrittenen?
Läufer, die regelmäßig trainieren und ihre Leistung gezielt steigern möchten, entweder zur Verbesserung persönlicher Bestzeiten oder zur Vorbereitung auf Wettkämpfe.

Häufigkeit:

1-2x pro Woche

Trainingsplan für Männer

Woche 1-2:

6 x 800 Meter, 2 Minuten Pause.

Woche 3-4:

8 x 800 Meter, 2 Minuten Pause.

Woche 5-6:

10 x 800 Meter, 2 Minuten Pause.

Profis

Wer zählt zu den Profis?
Läufer, die auf hohem Niveau trainieren und sich gezielt auf Wettkämpfe vorbereiten, um ihre maximale Leistung zu erreichen.

Häufigkeit:

alle 2 Tage

Trainingsplan für Männer

Woche 1-2:

10 x 1000 Meter, 3 Minuten Pause.

Woche 3-4:

12 x 1000 Meter, 3 Minuten Pause.

Woche 5-6:

14 x 1000 Meter, 3 Minuten Pause.

Hinweis: Es sollten immer mindestens 48 Stunden Erholungszeit zwischen zwei Intervalltrainingseinheiten liegen.

Intervalltraining für spezifische Distanzen

Je nach angestrebter Wettkampfdistanz variieren die Anforderungen an das Intervalltraining. Es ist wichtig, das Training an das individuelle Leistungsniveau und Geschlecht anzupassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

5 Kilometer

Männer: Kurze, intensive Intervalle, z.B. 10 x 400 Meter, um die Schnelligkeit zu erhöhen.

Frauen: Kurze, intensive Intervalle, z.B. 8 x 400 Meter, mit etwas längeren Pausen, um die Schnelligkeit und Erholung zu fördern.

10 Kilometer

Männer: Eine Mischung aus kurzen und mittellangen Intervallen, z.B. 6 x 800 Meter, um die Ausdauer und Geschwindigkeit zu steigern.

Frauen: Mittellange Intervalle, z.B. 5 x 800 Meter, um die Ausdauer mit besonderem Fokus auf eine gleichmäßige Pace zu fördern.

Halbmarathon und Marathon

Männer: Längere Intervalle mit moderater Intensität, z.B. 6 x 1000 Meter oder 3 x 3000 Meter, um die Ausdauer zu verbessern und die Ermüdung hinauszuzögern.

Frauen: Längere Intervalle, z.B. 5 x 1000 Meter oder 3 x 2000 Meter, mit einem Fokus auf eine konstante Belastung und Erholung zwischen den Einheiten.

Anpassung des Trainingsplans an individuelle Bedürfnisse

Passe den Trainingsplan immer an deine aktuellen Bedürfnisse und dein Fitnesslevel an. Achte auf die Signale deines Körpers und steigere das Training nur allmählich. Wenn du dich nicht wohl fühlst, ist es besser, eine Pause einzulegen.

1. Achte auf deinen Körper

Dein Körper gibt dir oft klare Signale, wenn etwas nicht stimmt. Schmerzen, Erschöpfung oder Unwohlsein sind Hinweise, dass du eine Pause brauchst. Besonders wenn du krank bist, solltest du das Training aussetzen.

2. Anpassung an das Fitnesslevel

Dein Fitnesslevel kann von Tag zu Tag variieren. Passe das Training entsprechend an, um Überlastungen zu vermeiden. Es ist wichtig, die Intensität zu reduzieren, wenn du dich nicht in Bestform fühlst.

3. Priorisiere Erholung und Regeneration

Erholung ist genauso wichtig wie das Training selbst. Plane Ruhetage ein und gib deinem Körper die Zeit, die er braucht, um sich zu erholen. Es ist besser, einen Tag auszusetzen und am nächsten Tag fitter zu sein, als sich zu überanstrengen.

Equipment für das Intervalltraining

Das richtige Equipment kann den Erfolg deines Intervalltrainings maßgeblich unterstützen:

  • Laufschuhe: Leichte, gut gedämpfte Laufschuhe sind ideal für die schnellen, intensiven Intervalle.
  • Laufuhr mit GPS: Eine Laufuhr hilft dir, die Distanz und Geschwindigkeit genau zu messen und dein Training zu überwachen.
  • Leichte Kleidung: Atmungsaktive und leichte Laufbekleidung sorgt für ein angenehmes Körperklima während des Trainings.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Im Folgenden werden einige häufig gestellte Fragen zum Intervalltraining beantwortet:

Wann kann ich mit Intervalltraining beginnen?

Wenn du bereits regelmäßig seit mindestens drei bis sechs Monaten läufst, 2-3 Mal pro Woche trainierst und 5-10 Kilometer locker durchhalten kannst.

Wie sollte der Puls beim Intervalltraining sein?

Während der Intervalle sollte der Puls bei 80-95% deiner maximalen Herzfrequenz liegen.

Was sind Tempoläufe und wie unterscheiden sie sich vom Intervalltraining?

Tempoläufe sind Läufe, bei denen du über eine längere Distanz in einem konstant hohen Tempo läufst, das du gerade noch so halten kannst. Im Gegensatz dazu besteht Intervalltraining aus wechselnden Phasen intensiver Belastung und Erholung. Tempoläufe verbessern deine Laktattoleranz und sind besonders wichtig für Langstreckenläufer.

Warum sind Regenerationsphasen wichtig?

Regenerationsphasen sind essenziell, um deinem Körper die notwendige Zeit zur Erholung zu geben. In diesen Phasen baut dein Körper Muskulatur auf, verbessert die Sauerstoffaufnahme und stellt das phosphagene System wieder her, das für schnelle Energie in kurzen, intensiven Belastungen sorgt. Zu wenig Regeneration kann zu Übertraining und Verletzungen führen.

Was ist eine Trabpause und warum ist sie wichtig?

Eine Trabpause ist eine Phase leichter Bewegung zwischen den intensiven Intervallen, bei der du langsam joggst statt komplett zu gehen oder zu stehen. Diese aktive Erholung hilft, die Muskulatur locker zu halten und fördert die Erholung, während die Belastung für das Herz-Kreislauf-System gering bleibt.

Wie helfen Steigerungsläufe im Intervalltraining?

Steigerungsläufe sind kurze Läufe, bei denen du das Tempo kontinuierlich erhöhst. Sie sind ideal, um deine Muskulatur auf intensivere Belastungen vorzubereiten und deine Lauftechnik zu verbessern. Steigerungsläufe werden oft als Teil des Aufwärmens oder als Abschluss eines Intervalltrainings eingesetzt.

Wie unterstützt Intervalltraining den Fettabbau?

Intervalltraining steigert den Kalorienverbrauch nicht nur während, sondern auch nach dem Training durch den sogenannten Nachbrenneffekt. Kurze, intensive Belastungen fordern den Körper stark, was den Stoffwechsel ankurbelt und den Fettabbau unterstützt.

Fazit

Intervalltraining ist eine äußerst effektive Methode, um deine Laufleistung zu steigern, deine Schnelligkeit zu verbessern und deine Ausdauer zu erhöhen. Mit dem richtigen Trainingsplan, der passenden Ausrüstung und der nötigen Erholung kannst du deine Ziele schneller erreichen und dein Lauftraining auf das nächste Level heben.